Wagenplatz Grüne Gräser http://www.gruene-graeser.de Alternatives Wohnprojekt bei Osnabrück Mon, 29 Oct 2012 18:48:24 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.2.1 Schluß – Aus – Sense mit den Grünen Gräsern! http://www.gruene-graeser.de/2012/10/schlus-aus-sense-mit-den-grunen-grasern/ http://www.gruene-graeser.de/2012/10/schlus-aus-sense-mit-den-grunen-grasern/#comments Fri, 19 Oct 2012 18:56:54 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1245

Die Gruppe

„Grüne Gräser Wagenplatz“

löst sich auf.

Warum?

 

Im November 2011 machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Platz in Osnabrück. Es erschien uns nur als sinnvoll, dieses Anliegen offen gegenüber der Stadt Osnabrück zu kommunizieren. Damit wollten wir an unsere guten Erfahrungen mit der Politik in Bramsche anknüpfen.

Uns wurde gesagt, dass die Stadt Osnabrück uns duldet, wenn wir eine geeignete Fläche fänden.

Doch alle vorgeschlagenen Flächen wurden über Monate hinweg immer wieder abgelehnt. Die zuständigen Beamten_innen waren „kooperativ“: Sie überbrachten uns die Absage mit einem bedauernden Tonfall und beteuerten, dass sie selber ja nicht gegen uns seien…aber dieser oder jener Paragraph.

 

In dieser Aussage liegt eine Trennung der Persönlichkeit vom eigenen Handeln die uns täglich begegnet. Wir wachsen dank Noten etc. damit auf, und es wird zur institutionalisierten Machtform. Mit Sprüchen wie: „Das liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich“ und „Mir sind da die Hände gebunden.“ werden (von Menschen gemachte) Institutionen als übernatürliche Gegebenheiten hingenommen. Aber das sind sie nicht. Die „Duldung“ eines Wagenplatz ist eine politisch machbare Entscheidung.

Aber das Wagenleben bringt keinen Profit im „Konzern Stadt“. Es hat keinen Prestige für die „Friedensstadt“ Osnabrück, es ist nicht im Interesse des Oberbürgermeisters und der Bauamtsleitung (die eine unheimliche Macht hat). Manche nennen das Klassenkampf von oben. Es funktioniert durch Machtstrukturen von unten und wird geduldet unter anderem durch uns selbst.

Kaum ein_e Beamter_in wird sich entgegen der vorherrschenden Interessen aus dem Fenster hängen und sich für uns einsetzen. Sie denken, sie hätten nur etwas zu verlieren und sehen nicht dass sie schon die Fähigkeit verloren haben vom Herzen aus bewegt zu sein.

 

 

Wir lernen daraus!: Nicht in Verhandlungen gehen ohne Verhandlungsposition. Das heißt die Stadt muss etwas verlieren können, Ansehen oder Geld für ne Räumung. Es muss für sie einfacher sein eine Lösung für den Platz zu finden.

Da wir in Bramsche waren konnte es der Stadt Osnabrück scheiß egal sein, was mit uns passiert.

Ein Beispiel:  Wir hatten einen Pachtvertrag für ein Privatgrundstück in Osnabrück. Anfang Juni sollte der Umzug stattfinden. Die zuständigen Behörden in Osnabrück gaben mündlich eine Zusage. Auf Wunsch der Grundstückseigentümerin wurde die Nachbarschaft informiert. Einige beschwerten sich sofort. Das Bauamt wertete die Bauwagen als illegale Bebauung im Außenbereich und untersagte diese. Daraufhin machten wir den zuständigen Beamten klar, dass wir dann in einer Woche kein Zuhause mehr haben. Seine Antwort war: „Das tut mir zwar leid, aber letztendlich ist das dann ihr Problem.“ Wie gesagt, bloß nicht aus dem Fenster lehnen.

In Hannover wurde speziell im Außenbereich für einen Wagenplatz gesucht. Das sagt eigentlich schon alles.

 

 

Die Grünen Gräser-

Wir hatten in Bramsche eine wunderschöne Zeit in der wir viel gelacht, gemacht und gekracht haben. Wir haben viel bewegt im Projekt, in uns und um uns herum.Es war toll zu sehen wie viel gemeinsam möglich ist. Und gut zu spüren, wie viel schöner es ist mit Menschen zu leben die man gern hat.  Im letzten Jahr kam es durch den Druck von Außen zu viel Enttäuschung und Streit. Aber es war auch schön zu sehen wie viele Menschen im Umkreis sich einen Kopf machten und selber nach Grundstücken für uns suchten. Immer wieder haben wir es auch dadurch geschafft uns nach einer weiteren Absage hochzuraffen und das Osnabrücker Land erneut nach Wiesen abzugrasen. Stark wurden wir immer dann, wenn wir zusammen kamen. Schwach machten uns die Isolierung, Hoffnungslosigkeit, und Fluchtverhalten, wenn uns das alte Muster durchs Haar streifte.

Ja, es fühlt sich einfach beschissen an, wenn man gerade Menschen gefunden hat, die man gern hat und mit denen man zusammen sein will und das nicht gehen soll, weil die Form des Zusammenseins, das Wagenleben, nicht genehmigt wird. Aber was noch beschissener ist, ist wenn das auch noch hingenommen wird. Zu merken, dass man jetzt doch wieder allein oder zu zweit ist, ist scheiße. Denn eins bleibt auf Dauer klar: - allein machen sie dich ein!

 

Das Zulassen der Entfremdung ist die Grundlage für die unsolidarische Gesellschaft.

Es war unsere Taktik, den Weg der Kooperation zu gehen. Doch letztendlich,  haben wir bei diesem Scheiß mitgemacht, denn wir haben unser Glück in ihre Hände gegeben und keine Politik von unten gemacht, nicht besetzt , keine Gegenmacht aufgebaut. Wir haben uns auf die Politik verlassen, von der wir in der Theorie schon wussten, dass sie nicht von unten nach oben funktioniert, deswegen hat sie ja ein unten und oben.  Es ist die optimierte Ausübung von Herrschaft. Die entsolidarisierenden Strukturen und das Akzeptieren dieser Strukturen bleibt der Nährboden für Herrschaft, weil die Menschen von sich entfremdet handeln.

 

Gegen Herrschaft zu sein heißt diese Strukturen nicht mehr als Autorität zu akzeptieren, Politik des Alltags machen in dem wir Stadtplanung von unten machen, uns die schönen Orte nehmen und dort solidarisch, liebevoll miteinander sind, wo sonst Alle aneinander vorbei rauschen. Dann hören wir auf die moderne Stadt selber zu machen, die Isolation und Aufstandsbekämpfung bedeutet.

Aber das ist schwer.  Gerade die Wagen verleiten zur Isolation und zum Versinken in der Flucht-sucht. Zu schnell ziehen wir uns in diese kleinen Schneckenhäuser zurück ins Private. Aufeinander aufpassen ist schwer. Aber davon Träumen wir: Zusammen kämpfen und lieben, auch wenn die ganze Welt einen an die Karre will. Die Bullen können uns leider noch von den Plätzen prügeln, aber zusammen bleiben können wir trotzdem.

 

Ein rauer Wind wehte im letzten Jahr durch die Grünen Gräser, doch jetzt ist Schluss, Aus, Sense, dieses Projekt ist vorbei. Aber es gibt Hoffnung dass sich Gräsersamen neu aussähen. Im nächsten  Frühjahr werden davon manche wieder zwischen den Bordsteinkanten der Stadt hervorsprießen.

Wir werden weiter für Wagenleben und gegen Herrschaft kämpfen, in Osnabrück oder da wo wir dann leben!

 

 

Ein Platzbewohner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Eine Nachschau: Wagenplätze und Baurecht http://www.gruene-graeser.de/2012/10/wagenplatze-und-baurecht/ http://www.gruene-graeser.de/2012/10/wagenplatze-und-baurecht/#comments Thu, 18 Oct 2012 19:25:01 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1249 Paragraphen sind lästig

 man kann Paragraphen aber auch benutzen

 -man darf nur die Menschen dahinter nicht übersehen -

 Im Wagendorf.de gibt es immer wieder Diskussionen über die Möglichkeit (oder Unmöglichkeit), legal im Bauwagen zu wohnen, ohne von der Duldung irgendwelcher Politiker oder Behörden  abhängig zu sein – also ohne die ständige latente Bedrohung des eigenen Lebensraumes, den man sich aufgebaut hat.

Der Grüne Gräser Wagenplatz in Bramsche hat den Versuch gewagt, als Lebensgemeinschaft in Bauwagen dieselben Wohnrechte zugesprochen zu bekommen wie jeder andere Bürger der Stadt auch. Und fast hätte das auch geklappt! Wir haben uns auf das Baurecht und die Zuständigkeiten von Behörden und Politikern  eingelassen und mit den Menschen, die sich hinter diesen Paragraphen verbergen zusammengearbeitet, um eine „Sondernutzungsfläche für nachhaltiges Leben, Wohnen und Wirtschaften“ zu erzielen.

Wir sind ganz oft nach den Paragraphen gefragt worden, wie das gehen kann. Deswegen hier eine Geschichte und Zusammenfassung der Paragraphen dazu:

 

„Wohngebiet“ und „Außenbereich“ 

Grundsätzlich gilt Folgendes:

Das legale Wohnen setzt zuallererst eine Fläche voraus, für die im Bebauungsplan eine Wohnbebauung vorgesehen ist („Wohngebiet“). Auf Flächen ohne vorgesehene Wohnbebauung (also z.B. im „Außengebiet“) ist Wohnen generell nicht legal möglich. Es kann allenfalls geduldet werden („wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter“) aber wenn irgendeiner dagegen klagt, wird er Recht bekommen und schnell kann Schluss sein mit der Duldung.

Auch innerhalb eines Wohngebietes setzt das legale Wohnen grundsätzlich voraus, dass für den Wohnraum eine Baugenehmigung vorliegt. Also ist auch das Wohnen im Bauwagen in einem Wohngebietes nicht automatisch möglich. Denn wenn man für seinen Bauwagen eine Baugenehmigung beantragen wollte, müsste der Wagen erst fest fundamentiert sein, nur dann ginge das – zumindest rein theoretisch – ist aber natürlich Quatsch.

Die Sondernutzungsfläche als möglicher legaler Weg und die Paragraphen dazu:

Das Baurecht sieht die Möglichkeit vor, jede Fläche von ihrer bisherigen Nutzung in einen Status der Sondernutzungsfläche umzuwidmen. Was auf einer Sondernutzungsfläche dann erlaubt ist, das ist im Antrag zur Sondernutzungsfläche frei formulierbar, zumindest vom Prinzip her. Es ist also durchaus möglich, eine “Sondernutzungsfläche für Wagenplatz” oder “Sondernutzungsfläche für experimentelles Wohnen” oder ähnliches zu schaffen. Der Vorgang setzt allerdings voraus, dass die Organe der Stadt dieser Umwidmung zustimmen. Weil das i.d.R. in der betreffenden Stadt Neuschnee ist, wird sich kaum ein Politiker freiwillig aus dem Fenster lehnen und den Weg zur Umwidmung begeistert umsetzen. Man muss sich für sein Anliegen also selber ein wenig mit dem Baurecht beschäftigen, um Sympathisanten unter den Vertretern der Stadt den Rücken stärken zu können, aber auch um Kritikern  entwaffnen zu können.

Wie kommt man an das Paragraphen-Wissen für das konkrete Projekt?

Wir haben gegooglet und ein Städteplanungsbüro aus Osnabrück gefunden, das laut eigener Website schon öfter für die Stadt Bramsche Planungen gemacht hat. Und dort haben wir um Unterstützung gebeten,. Die beiden Ingenieure haben unseren Wagenplatz besucht und haben uns daraufhin ihre Dienstleistungen kostenfrei angeboten. Einfach weil sie unser Projekt inhaltlich toll fanden. „Wenn’s irgendwann soviel Arbeit wird, dass wir meinen, die Tarifuhr müsste bald anfangen zu ticken, dann sagen wir schon rechtzeitig bescheid“ Im Laufe der Monate hat jeder von ihnen bestimmt 20-30 Stunden Arbeit für uns geleistet, die sie uns nie in Rechnung gestellt haben.

 

Das Ziel: Eine Sondernutzungsfläche für den Grüne Gräser Wagenplatz  in Bramsche.

 

Die Situation zu Beginn der Planung war so:

Wir hatten die 5000m² Wiese (also Grünland = Außenbereich) etwa ein halbes Jahr zuvor von einer Erbengemeinschaft (die Enkel unseres Nachbarn)  kostenlos für unseren Wagenplatz zur Verfügung gestellt bekommen. Die Nutzungsvereinbarung war zu dem Zeitpunkt recht simpel: Einzige Bedingung der Besitzer: Keine festen Fundamente. Die Zusage der Besitzer an uns: Wenn wir die Fläche wieder haben wollen, sagen wir ein halbes Jahr vorher bescheid.

Wir haben von Beginn an, die Aufstellung der Wagen (Brandschutzabstände) und die Infrastruktur (Stromversorgung, Mülltonnen, Wasser) so geplant und aufgebaut, wie es in anderen Städten üblicherweise von Wagenplätzen eingefordert wird. Dafür haben wir drei Studien über Wagenplätze und Baurecht durchgearbeitet. (siehe Quellenangaben unten)

 

Als wir dann im Herbst einen beheizbaren Gemeinschaftsraum in Form einer großen gedämmten Ganzjahresjurte aufgebaut hatten, meldete sich wenige Wochen darauf die Landkreisverwaltung und der städtische Baudirektor bei uns. Ob das denn alles so rechtens wäre. Wir haben also die beiden Sachbearbeiter vom Landkreis (= zuständig für Baugenehmigungen) und zwei Sachbearbeiter vom Bauamt der Stadt (= zuständig für Bebauungspläne) zu uns auf den Platz eingeladen. Wir haben so nett wie wir konnten mit ihnen Kaffee getrunken, ihnen unsere Zukunftsvisionen für eine Lebensgemeinschaft erklärt, ihnen Gästewagen, Badwagen,  Bienenhotel und Gärten gezeigt und uns sichtlich erstaunt gezeigt, dass für ein Zelt oder Bauwagen  eine Baugenehmigung notwendig sei. Der Baudirektor hat daraufhin unsere Jurte und die bewohnten Wagen als „Schwarzbauten“ definiert. Dieser Zustand sei eindeutig und nur dadurch „zu heilen“, dass die Fläche durch einen Bebauungsplan umgewidmet wird.

Damit hatte er uns das Stichwort für einen Marsch durch die Paragraphen gegeben, den wir Stück für Stück zusammen mit dem Planungsbüro und einer Sprecherin der Erbengemeinschaft angetreten haben:

 

 Paragraphen als Werkzeuge – Etappen, Probleme und ihre Lösungen

Da der Baudirektor in Zig Telefonaten versucht hat, der Erbengemeinschaft Angst vor Folgekosten einer Umwidmung zur Sondernutzungsfläche zu machen, haben wir ziemlich zu Beginn den Antrag für den Bebauungsplan über den Verein Grüne Gräser gestellt. Dies hauptsächlich, um den Erben klar zu machen, dass wir alle Verantwortung und Risiken auf uns nehmen wollen und sie auf keinen Fall Nachteile davon haben sollen, wenn sie trotz Drohungen durch den Baudirektor weiter zu unserem Wagenplatz stehen.

 

Weil der Verein aber nicht Besitzer der Fläche ist, ging das nur im Rahmen eines „Vorhaben – bezogenen Bebauungsplan nach §12 BauGB, bei dem unser Verein „Vorhaben-Träger“ ist und einen „Durchführungsvertrag mit der Stadt nach §11 BauGB“ schließt für den die Besitzer der Fläche diese nur (Pacht-)vertraglich geregelt zur Verfügung stellen brauchen, selber aber aus allen Planungskosten und Verpflichtungen raus sind..

Dieses Vorgehen hat den Baudirektor erst mal sprachlos gemacht, weil so etwas normalerweise nur bekannt ist von Investmentgeschäften zwischen großen Banken, die viel Land kaufen und Firmenkonsortien, die irgendetwas draufstellen wollen.

Hat aber geklappt, er hat die Erben erst mal in Ruhe gelassen betreffend Verfahrenskosten.

Stattdessen kam er dann aber bald mit der Drohung, dass eine Umwidmung des Grünlands zur Sondernutzungsfläche zur Folge hätte, dass diese dann für alle Zeiten niemals mehr Bauland werden könnte außer man würde dann wieder eine für die Besitzer kostspielige Umwidmung anstrengen.

Auch diese Falschinformation konnten wir aber richtig stellen, denn natürlich kann man einen Bebauungsplan für eine Sondernutzungsfläche auch als „Zwischennutzung nach §9,Abs.2BauGB“ vorsehen. Es muß nur klar der Umstand definiert werden, wann diese Zwischennutzung endet und was danach passieren soll: In unserem Fall sollte die Zwischennutzung dann enden, wenn die umliegenden Grünflächen zu Bauland umgewidmet werden. Dann sollte dies für diese Fläche auch geschehen. Durch Bürgermeister und Mitglieder des Bauausschusses wussten wir, dass dies in den zukünftigen mind. 15 Jahre nicht passieren würde. Das hat die Erben erst mal wieder beruhigt.

Also hat er uns als Vorhabenträger mit riesigen Planungskosten gedroht, die durch Umweltverträglichkeitsstudien und Studien zur Emmissionsbelastung (Lärm, Verkehr etc) entstehen würden. Völlig klar: diese Kosten hätten wir nie tragen können.

Wir haben daher argumentiert, dass unsere Fläche zwar im Flächennutzungsplan als „Außenbereich“ und Grünland geführt wird und daher in der Regel derartige Untersuchungen vor einer Nutzungsänderung notwendig sind. Aber: Da die Fläche in einem Winkel zwischen zwei Wohnstrassen liegt und unmittelbar an Flächen mit Wohnbebauung angrenzt, haben wir geltend gemacht, dass in diesem Fall eine Planung zur  „Wohnbebauung im Innenbereich gemäß §13a BauGB“ Anwendung finden kann. Also die Handhabung der Fläche als ob sie Teil der bereits vorhandenen Bebauung wäre, ein Lückenschluß quasi. Den §13a anzuwenden oder nicht war ein mehrere Zigtausend Euro schweres Argument.

Die Entscheidung darüber obliegt aber nicht dem Baudirektor (= Verwaltung) sondern den Stadträten und deren Ausschüssen (= ehrenamtliche Politiker). Diese ganzen Paragraphen waren den Stadträten verständlicherweise so nicht geläufig. Wir haben sie also allesamt zu uns auf den Wagenplatz eingeladen. Jeder Stadtrat und jeder Ortsrat hat eine persönliche Einladung erhalten. Und es sind so viele gekommen, dass sogar einige neidisch waren („Als ich das neue Klärwerk eingeweiht habe sind nicht so viele gekommen…!“)

Wir haben alle in unsere Jurte eingeladen, wieder in Grüppchen bei Kaffe und Kuchen geplauscht, sind mit ihnen durch Gärten, Badwagen und zu unserem Stromkasten spaziert (der inzwischen von den Stadtwerken abgesegnet worden war) und haben allen von unseren Zukunftsvisionen erzählt. Und wir haben mit ihnen ganz offen über unsere Auseinandersetzung mit dem Baudirektor gesprochen. Darüber, wie er durch Drohungen und Falschinformationen unser Vorhaben zu boykottieren versucht. Haben ihnen die ganzen Paragraphen des Baurechts erklärt die uns als Verein und ihnen als Stadtrat eine  saubere juristische Basis für eine saubere politische Entscheidung sein können. Und wir haben ganz offen ausgesprochen, was sich in unserer Stadt kaum jemand jemals getraut hat , laut zu sagen: „Der Baudirektor ist Angestellter in der Verwaltung. Die Verwaltung ist für die Umsetzung der Beschlüsse des Stadtrates da. Der Baudirektor hat gar nichts zu entscheiden. Allenfalls zu beraten. Und dann die Entscheidungen des Stadtrates umzusetzen.“ „Sie als gewählte Stadträte repräsentieren den Willen der Bevölkerung und entscheiden über Änderung der Bebauungspläne, nicht der Baudirektor“. Das hat seine Wirkung gehabt: In den kommenden Wochen hat es hinter den Kulissen in allen vier Parteien Gespräche über den Wagenplatz gegeben. Diejenigen, die bei uns gewesen waren haben viel Überzeugungsarbeit geleistet bei denjenigen, die noch nicht bei uns gewesen waren.

Das Ganze ist darin gegipfelt, dass der Baudirektor einen Spezialanwalt für Baurecht aus dem Ruhrgebiet engagiert hat, ein Gutachten darüber zu erstellen, welche juristischen Konsequenzen der Stadt Bramsche durch Klagen drohen könnten, wenn sie unseren Antrag für die Sondernutzungsfläche genehmigen würde. Das Gutachten hat der Stadt eindeutig von unserem Projekt abgeraten. Der Baudirektor hat seine Empfehlung an den Bau-Ausschuß, das Vorhaben der Sondernutzungsfläche abzulehnen mit diesem Gutachten begründet.

Und dann geschah das kleine Wunder von Bramsche: ALLE Ratsmitglieder von allen vier Parteien haben EINSTIMMIG gegen die Empfehlung des Baudirektors und für die Umsetzung der Sondernutzungsfläche gestimmt und den Baudirektor angewiesen, die Änderung des Babauungsplanes gegen seinen eigenen Willen umzusetzen!

Der Vorsitzende des Bauausschusses argumentierte sinngemäß:

„Wir haben wohlhabenden Kleinfamilien Bauplätze für ihre Einfamilienhäuser ausgewiesen. Wir haben Baugenossenschaften Bauplätze für ihre Wohnblocks geplant. Wir haben in unserer Stadt billigen Wohnraum am Stadtrand und in Altbauvierteln und auch teure Wohnräume in der Innenstadt genauso wie am Waldrand. Jetzt sind hier junge Leute, die in unserer Stadt naturnah und ohne Flächenversieglung in Bauwagen wohnen wollen. Warum sollten wir für sie nicht das Gleiche tun wie für all die anderen und für sie auch den Wohnraum ausweisen, den sie brauchen ?“

 Wir dachten nach all dem, wir wären bereits am Ziel.  Gleiches Bürgerrecht für Wagenbewohner wie für alle anderen Bürger!

Unser Vorhaben ist dann aber an etwas ganz anderem, nämlich an einem menschlichen Detail gescheitert, mit dem wir nicht mehr gerechnet hatten:

Die Fläche gehört ja einer Erbengemeinschaft, die über die ganze Republik verstreut wohnt und kaum Kontakt zueinander hat. Die von den Erben bestimmte Sprecherin der Erbengemeinschaft war mehrfach bei uns, auch zusammen mit den Stadträten und sie war auch mehrfach mit uns bei unserem Stadtplanungsbüro. Über die Monate hatte sie Vertrauen zu uns gewonnen und hat trotz der vielen Falschinformationen und Drohungen durch den Baudirektor immer wieder ihre Angehörigen beruhigt.

Als es dann Ernst werden sollte mit der Umsetzung des Bebauungsplanes brauchte es einen umfangreichen Pachtvertrag, der der Stadt und uns die längerfristige Sicherheit gegeben hätte, dass die Fläche auch langfristig für die vorgesehene Nutzung als Wagenplatz zur Verfügung steht. Und daran ist es letztlich gescheitert: Einige der Erben wollten unbedingt eine Klausel im Pachtvertrag haben “Kündigung auch ohne Angabe von Gründen jederzeit möglich” !

Wir haben uns den Mund fusselig geredet, dass das alles kaputt macht, denn weder wir noch die Stadt hätten sich darauf einlassen können. Auch die Sprecherin der Erbengemeinschaft hat mehrfach versucht, ihre Familie umzustimmen, aber vergebens. Offenbar war die schriftliche Sicherheit, jederzeit das Experiment beenden zu können einigen Erben wichtiger als das Vertrauen in uns.

Dieses Detail hatten wir übersehen: Wir hätten gleich zu Anfang zu ihnen nach Berlin, Leipzig, sonstwo hinfahren können und sie als Menschen berühren und bewegen können, wie uns das auch mit allen anderen beteiligten gelungen war. Wir haben das aber nicht rechtzeitig getan und dann – ja dann war es dafür zu spät.

Also haben wir versucht, ihnen die Fläche abzukaufen. Wir haben eine schöne Mappe zu unserem Projekt zusammen gestellt, sind ohne Termin nach Bochum zur GLS-Bank gefahren und haben gefragt, ob die wohl für ca 1,5 Mio. Euro die ganze Wiese (1,8ha) für uns kaufen würden und an uns verpachten würde. Eine sehr freundliche und kompetente Mitarbeiterin, die für unser Anliegen eingesprungen ist, hat sich knapp 2 Stunden Zeit für uns genommen und uns verschiedene Vorschläge gemacht, wie das eventuell zu machen wäre. Wir haben den Erben also 1,5 Mio Euro angeboten, sie wollten aber nicht verkaufen. Dann haben wir ihnen angeboten, dass die Stadt die Wiese gegen Bauerwartungsland woanders tauscht. Wollten sie aber auch nicht.

Das Problem war nicht das Deutsche Baurecht – das haben wir sogar für unsere Ziele nutzen können.

Das Problem war nicht die deutsche Verwaltung. Die haben wir austrumpfen können, indem wir uns so lange in das Baurecht eingelesen haben, bis wir uns für unsere Zwecke im Baurecht besser auskannten als sie selbst.

Das Problem waren nicht die Politiker. Die waren quer durch alle vier Parteien einstimmig und ohne Gegenstimme für uns, nachdem sie z.T. mehrfach bei uns in der Jurte gesessen und uns kennen gelernt hatten

Das Problem war noch nicht mal viel Geld! Auch das hätten wir zusammen bekommen ohne uns persönlich zu verschulden.

 

Wir sind an einem menschlichen Problem gescheitert gegenüber denjenigen Erben, mit denen wir nicht persönlich menschlichen Kontakt aufgenommen hatten.

Wie schade, dass wir das übersehen hatten!!

Auch eine Erfahrung:

Menschliche Nähe und Vertrauen ist nur im Jetzt zu leben,

man kann das nicht nachholen…

 

Oder wie man es auch ausdrücken kann:

 

„Du bekommst niemals eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen“

 

 

 

Schriftliche Quellen, die wir genutzt haben über Handlungsmöglichkeiten von Politik und Stadtplanung im Umgang mit  Wagenplätzen:

Wohnen ohne Fundament: Studienarbeit von Schönfeld / Pralle Gesamthochschule Kassel, 2000

Autark mobil Wohnen:  Masterthesis von Iris Busch, Wuppertal, 2006

Wagenburgkultur in Deutschland: Examensarbeit von Patrick Augenstein Univ. Freiburg , 2007

Diese und mehr Quellen gibt es als download auf

www.wagendorf.de (im Menue: „Links“ und dort: “Leben im Wagen”)

Das gesamte Bundes-Baugesetzbuch gibt es unter http://www.gesetze-im-internet.de/bbaug

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http://www.gruene-graeser.de/2012/10/wagenplatze-und-baurecht/feed/ 0
Bericht in OS1-TV über die Grünen Gräser http://www.gruene-graeser.de/2012/03/bericht-in-os1-tv/ http://www.gruene-graeser.de/2012/03/bericht-in-os1-tv/#comments Mon, 19 Mar 2012 21:47:53 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1205 Heute wurde im Regionalfernsehen ein Bericht über den Grüne Gräser Wagenplatz gesendet:
Wagenplatz Grüne Gräser auf OS1TV

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http://www.gruene-graeser.de/2012/03/bericht-in-os1-tv/feed/ 0
Zusammen mit anderen http://www.gruene-graeser.de/2012/02/zusammen-mit-anderen/ http://www.gruene-graeser.de/2012/02/zusammen-mit-anderen/#comments Thu, 02 Feb 2012 11:00:20 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1126 Kürzlich haben wir darüber nachgedacht, was hier auf unserem Platz schon alles passiert ist, mit was für Gruppen, Projekten etc unser Wagenplatz  schon vernetzt ist. Ganz schön schön …!

  • Januar 2010: Schon bei der ersten öffentlichen Veranstaltung der osnabrücker Transistion-Town-Initiative im Januar 2010 sind wir mit dabei.  Seitdem besuchen und helfen sich regelmäßig die Mitglieder von der TTI und von unserem Wagenplatzt bei ihren Projekten.
  • März 2010: Der Wagenplatz schließt einen Nutzungsvertrag mit den Besitzern einer  ca 5000qm großen Grünfläche und bekommt diese kostenfrei zur Verfügung gestellt!
  • April 2010: Die Nachbarschaft kommt zum Osterfeuer auf die Wiese hinter dem Wagenplatz und feiert bis spät in die Nacht.
  • Juni 2010: Die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken, GLS-Bank prüft unser Projekt und gewährt uns einen Kredit zum Aufbau der Infrastruktur unseres Wagenplatzes.
  • Juli 2010: Unser Projekt wird vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt!
  • Sommer 2010: Zu unserem Jurtenbau-Workshop kommen aus ganz Deutschland helfende Hände auf unseren Platz. Wir lernen gegenseitig voneinander viel Handwerkliches und errichten eine wunderschöne Ganzjahres-Jurte.
  • August 2010: Sommerfest – aus der ganzen Nachbarschaft kommen Gäste auf unser Sommerfest um mit uns die Errichtung unserer Gemeinschaftsjurte zu feiern.
  • September 2010: Atomkraft ist abgeschaltet! Der Wagenplatz bezieht Naturstrom vom N-Werk Osnabrück. Die Stromversorgung des Wagenplatzes wird von den Stadtwerken geprüft und für sicher befunden.
  • Dezember 2010: Wintersonnenwende – Freunde aus Nah und Fern und einige Nachbarn feiern mit uns zusammen die Wintersonnenwende .
  • Januar 2011: Bei der von der UNESCO und dem dm-Markt in Osnabrück veranstalteten “Ideeninitiative Zukunft” präsentiert sich unser Projekt und gewinnt einen Geldpreis.
  • März 2011: 20-30 Mitglieder des Stadtrates der Stadt Bramsche besuchen uns auf dem Wagenplatz, um mit uns über unsere Ziele und Projekte zu sprechen . Wir treffen uns mit den Besitzern des Grundstückes und zwei Ingenieuren für Städteplanung, um gemeinsam mit der Stadt Bramsche über die Einrichtung einer “Sondernutzungsfläche für nachhaltiges Leben, Wohnen und Wirtschaften” zu beraten.
  • März 2011: Eine Schulklasse aus der Berufschule am Schölerberg besucht unseren Platz.  Thema des Politikunterrichtes für die Auszubildenden zu Verwaltungsfachangestellten war “Wie will ich leben”. Die 18-32 jährigen Schüler waren sehr gut vorbereitet und motiviert. Es gab sehr interessante Gespräche für alle Beteiligten!
  • April 2011:  Eine Fotoreporterin von der Zeitschrift Geolino besucht unseren Platz, um für die Rubrik “Menschenkinder” einen Artikel über das Leben eines Jugendlichen auf dem Wagenplatz zu machen.
  • Mai 2011: Eine Arbeitsgruppe der Fachhochschule in Osnabrück organisiert zusammen mit dem Waldorf-Kindergarten in unserem Stadteil Achmer ein umweltpädagogisches Projekt auf unserem Platz. Drei Kindergartengruppen besuchen uns und es wird eine regelmäßige umweltpädagogische Zusammenarbeit zwischen dem Kindergarten und unserem Wagenplatz vereinbart.
  • Mai 2011: Die deutsche Permakultur-Akademie richtet ihre jährliche “Sommerakademie” dieses Jahr auf unserem Wagenplatz aus.  Über 20 Interessierte von Berlin bis Zürich kommen für 2 Wochen auf unseren Platz und bauen mit uns eine Draußenküche, eine “Spülothek”, einen Lehmbackofen, eine Kräuterspirale, eine Hängemattenlandschaft und vieles mehr.
  • Mai 2011: Die Sommerakademie auf unserem Wagenplatz wird für eine Diplomarbeit über alternative Lebensformen von einem Studenten der Medienwissenschaften begleitet und dokumentiert.
  • Juni 2011: Zum wiederholten Mal kommt eine Gruppe von Kindergartenkindern im Rahmen einer umweltpädagogischen Zusammenarbeit mit der FH-Osnabrück zu uns auf den Wagenplatz
  • Juni 2011: Der Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Bramsche beschließt mit allen Parteien (SPD, CDU,Grüne, FDP) EINSTIMMIG daß für das Gelände des Wagenplatzes ein Bebauungsplan in Form einer Sondernutzungsfläche erstellt werden soll !!
  • Bei der hierfür notwendige Neu-Aufsetzung des Nutzungsvertrages mit den Besitzern der Fläche gelingt es leider weder diesen noch uns, eine Formulierung zu finden, die für beide Seiten in Ordnung wäre.
  • Wir suchen also einen neuen Lebensraum. Und dafür brauchen wir jede Hilfe, die wir bekommen können!
  • November 2011: Ca 200 Kinder und Eltern kommen zum St. Martins Umzug bei Laternenlicht auf unseren Wagenplatz und feiern mit uns bei live-Musik am Lagerfeuer.
  • Dezember 2011: Aus der Umghebung und auch von weit her kommen Freunde und Nachbarn zur Feier der Wintersonnenwende in unserer Jurte.
  • Januar 2012: Gemeinsam mit Nachbarn, den Besitzer der Fläche und Stadtratsmitgliedern von Bramsche und Osnabrück feiern wir sowohl den Rückblick auf die vergangenen 2 Jahre unseres Wagenplatzes in Bramsche als auch die Hoffnung auf einem neuen Platz, den wir noch finden müssen!
  • Blick nach vorn: In der letzten Aprilwoche 2012 werden wir die große Jurte und alle anderen Bauten auf dem Platz abbauen. Bereits jetzt haben sich Freunde von überall her angekündigt, uns dabei zu helfen. Wir können jede Hilfe brauchen und freuen uns schon auf ein Wiedersehen und gemeinsames Anpacken!
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Fotobuch 2011 http://www.gruene-graeser.de/2012/01/fotobuch-2011/ http://www.gruene-graeser.de/2012/01/fotobuch-2011/#comments Sat, 21 Jan 2012 19:01:42 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1182 Fotobuch 2011

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Abschiedsfest und Treffen mit dem Stadtrat Osnabrück http://www.gruene-graeser.de/2012/01/abschiedsfest-und-treffen-mit-dem-stadtrat-osnabruck/ http://www.gruene-graeser.de/2012/01/abschiedsfest-und-treffen-mit-dem-stadtrat-osnabruck/#comments Tue, 17 Jan 2012 13:30:53 +0000 Hendrik http://www.gruene-graeser.de/?p=1164 Am 13. Januar richteten wir zuerst ein Treffen mit den Mitgliedern des Stadtrates Osnabrück aus in dem wir unsere Situation und Pläne der Stadt Osnabrück offen darstellten.

Später am Abend feierten wir mit den Besitzer des Geländes und Nachbarn ein kleines Fest um zu feiern, was hier entstanden ist, Danke zu sagen und um uns voneinander zu verabschieden.

Berichtet wurde in der Bramscher Zeitung:

http://www.noz.de/lokales/60139425/gruenegraeser-suchen-neuen-wagenplatz

 

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Der Wagenplatz muß umziehen! http://www.gruene-graeser.de/2011/10/der-wagenplatz-mus-umziehen/ http://www.gruene-graeser.de/2011/10/der-wagenplatz-mus-umziehen/#comments Fri, 21 Oct 2011 19:55:27 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=1113 - Der große Umzug – Der große Umzug – Der große Umzug -

Nach gut eineinhalb Jahren bricht der Wagenplatz Grüne Gräser nun auf zu einer Suche nach einem neuen Platz. Den Grüne-Gräser-Weg in Bramsche  zu verlassen fällt uns allen schwer, da wir hier eine wunderschöne Zeit mit vielen wertvollen Erfahrungen erlebt haben. Hierfür sind wir den Besitzern der Fläche und allen, die uns hier besucht haben und mit uns diesen Lebensraum gestaltet haben sehr dankbar! Leider können wir nicht bleiben und suchen also einen neuen Platz für uns, unsere Wagen, unsere Gemeinschaftsjurte, Hund und Katzen.

Warum das Ganze ?

Nachdem die politischen Organe der Stadt Bramsche sich im Juni 2011 zu unserer großen Freude für eine Festschreibung der von uns genutzten Fläche in eine Sondernutzungsfläche für einen Wagenplatz im Bebaungsplan ausgesprochen hatten, verlangten baurechtliche Gründe eine Neu-Aufsetzung des Nutzungsvertrages zwischen uns und den Besitzern der Wiese.

Nach langen Verhandlungen mit den Besitzern des Grundstückes haben wir schlussendlich leider keine Vertragsformulierung finden können, die für beide Seiten in Ordnung gewesen wäre. Nun haben wir bis zum Mai 2012 Zeit, die Wiese wieder in den Urzustand zurückzuversetzen und einen neuen Platz zu finden.

Am einfachsten geht es natürlich mit euch zusammen. Also wenn du das hier liest und spontan ganz zufällig eine Idee hast wo wir in nächster Zeit einen Ort für experiementelles, aufregendes, ökorektes Leben in Gemeinschaft und Liebe neu entstehen lassen können, dann melde dich doch bei uns.

Als grobe Orientierung haben wir hier eine Liste mit Wünschen, wie der neue Platz im besten Fall beschaffen sein sollte:

  • höchstens 10 km von Osnabrück
  • stadtnah aber ländlich
  • ein kleines Haus auf dem Grundstück
  • Baumbestand
  • genug Platz um neben Wägen auch noch eine Pflanzenkläranlage oder ähnliches zu bauen
  • Wasser- und Stromanschluss in der Nähe
  • akzeptable Verkehrsanbindung an Osnabrück mit Bus oder Bahn
  • zu pachten oder auch zu kaufen

Das ist die Quintessenz all der verschiedenen Bedürfnisse von uns, aber wenn dies alles auch nicht zutrifft:

Wir nehmen das was wir kriegen können !

Für mehr Freiräume und Freiheit !

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Bebauungsplan für den Wagenplatz ! http://www.gruene-graeser.de/2011/06/bebauungsplan-fur-den-wagenplatz/ http://www.gruene-graeser.de/2011/06/bebauungsplan-fur-den-wagenplatz/#comments Sat, 11 Jun 2011 21:43:46 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=945 Am 9. Juni 2011 hat der Stadtentwicklungs-Ausschuß der Stadt Bramsche mit den Stimmen aller Parteien einstimmig beschlossen, daß für unseren Wagenplatz ein Bebauungsplan aufgestellt werden wird!

Die private Grünfläche, auf der unsere Bauwagen stehen, soll mit dem Einverständnis der Besitzer zur “Sondernutzungsfläche für nachhaltiges Leben, Wohnen und Wirtschaften” werden.  Somit wird die Stadt Bramsche eine der ersten Kommunen, die einen Wagenplatz als festen Bestandteil der Stadt und als gleichberechtigte Wohnform in die Stadtplanung integriert !

Wir vom Wagenplatz Bramsche sind begeistert und bedanken uns für das besondere Erlebnis der vergangenen Monate, in denen wir viele angenehme Kontakte mit den Besitzern der Fläche, mit Stadträten aller Parteien, mit Sachbearbeitern von Stadt und Landkreis, mit Städteplanern und immer wieder auch mit unseren unmittelbaren Nachbarn um den Wagenplatz herum hatten, die gerne mit gefeiert und auch mal kräftig mit angepackt haben. Dank auch an die Redaktion der Bramscher Nachrichten, die Verständnis für unsere Presse-Scheu während der Planungphase mit den Organen der Stadt bewiesen hat und trotzdem heute wunderbar auf den Punkt gebracht hat, was in den vergangenen eineinhalb Jahren hier gewachsen ist !

http://www.noz.de/lokales/54845659/bramscher-ratsausschuss-offen-fuer-alternative-wohnform

pdf-download des gesamten Artikels mit rechtem Mausklick (mit ausführlichem Bericht über das “Paradies” im Neubaugebiet ! )

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Permakultur Sommerakademie 2011 http://www.gruene-graeser.de/2011/06/permakultur-sommerakademie-2011/ http://www.gruene-graeser.de/2011/06/permakultur-sommerakademie-2011/#comments Sun, 05 Jun 2011 21:23:18 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=938 Die alljährliche Sommerakademie der Permakultur-Akademie fand dieses Jahr auf unserem Wagenplatz statt. Mehr als 20 Gäste waren von Berlin bis Zürich zu uns gekommen, um mit uns einen Lehmbackofen, eine Kräuterspirale, eine Draußenküche, eine “Spülothek”, einen “tree-bock”, eine Hängemattenlandschaft und noch einiges mehr zu bauen. Auch das Projekt “Windrad aus Waschmaschinenteilen” wurde weit vorangebracht. Die wechselnden Koch-Teams verwöhnten uns mit den leckersten Speisen aus Zutaten die uns zum Teil am Wochenmarkt oder von Bio-Höfen direkt geschenkt wurden oder von unserem Wildkräuter-Sammelteam in der umliegenden Region gesammelt wurden. Noch nie wurde auf unserem Platz so viel musiziert wie in diesen zwei Wochen!  Als würden wir uns alle schon seit vielen Jahren kennen wohnten, arbeiteten und feierten wir wie ein Bienenschwarm gemeinsam pulsierend zwischen action, Ruhe und Freude und Trauer. Ja – Trauer auch, weil genau in dieser Woche ein Mitbewohner der allerersten Stunde mit seinem Wagen zurück in die Heimat zog …

Leider werden wohl nicht alle, die diese wundervollen Tage mit uns verlebt haben, zu uns auf den Platz ziehen können. Aber einige werden es vielleicht doch tun …? !

Wir freuen uns heute schon auf die nächste Gelegenheit, bei der wir wieder zu neuen Projekten einladen können und unser Platz von den Menschen belebt wird, die dabei sein wollen, wenn ein Stück Welt schöner gemacht wird.

Danke an alle, die mit dabei waren !

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Hendriks Wagen http://www.gruene-graeser.de/2011/05/hendriks-wagen/ http://www.gruene-graeser.de/2011/05/hendriks-wagen/#comments Sat, 14 May 2011 19:37:31 +0000 Paul http://www.gruene-graeser.de/?p=922
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